Wie funktioniert Übersetzen?Voraussetzung dafür, dass ein Übersetzer einen Text in eine andere Sprache übertragen kann, ist, dass er ihn versteht. Handelt es sich um einen Fachtext, kann der Übersetzer wahrscheinlich nicht alle Informationen ohne Weiteres bis ins Detail durchdringen. Dann muss er Recherchearbeit betreiben. Das bedeutet, dass er vor allem Paralleltexte liest und sich auf diese Weise mehr Wissen aneignet. Des Weiteren kann er Fachleute aus dem betreffenden Gebiet befragen.
Hat der Übersetzer ausreichendes Verständnis erlangt, kann er im Ausgangstext oft auch inhaltliche Fehler aufdecken, wovon der Auftraggeber ebenfalls profitieren kann. Das ist z.B. dann der Fall, wenn er eine mehrsprachige Bedienungsanleitung für ein Produkt bereitstellen muss. Nun kann der Übersetzer den Text übersetzen. Dazu schlägt er aber nicht, wie Laien meist glauben, in einem zweisprachigen Wörterbuch nach, wo z.B. für ein englisches Wort auch nur eine deutsche Entsprechung steht. Tatsächlich stehen dort oft zehn Entsprechungen oder mehr. Diese bedeuten nicht alle das gleiche, sondern meist nur etwas Ähnliches, manchmal aber auch etwas ganz Anderes. Beispielsweise kann mit dem englischen "house" einerseits das gleiche gemeint sein wie mit dem deutschen "Haus", andererseits kann damit auch ein Musikstil bezeichnet werden, für den auch im Deutschen die englische Bezeichnung verwendet wird. Daher verwendet der Übersetzer einsprachige Wörterbücher, in denen Wörter definiert werden. Der Übersetzer überlegt dann, welches Wort der Zielsprache zu dieser Definition passt. Handelt es sich um einen Fachbegriff, muss er möglicherweise noch einmal Recherchearbeit betreiben, da er den Fachbegriff in der Zielsprache noch nicht kennt. Fazit: Dass Übersetzen als Studiengang angeboten wird, hat einen Grund. Nicht jeder kann wirklich übersetzen. Übersetzen in eine Fremdsprache?Obwohl sie jahrelang Fremdsprachen studiert haben, bieten die meisten Übersetzer keine Übersetzungen von ihrer Muttersprache in eine Fremdsprache an. Warum?
Nur selten beherrschen Menschen eine Zweitsprache genau so gut wie ihre Muttersprache. Das ist meist nur dann der Fall, wenn sie bereits viele Jahre im Land der Zweitsprache gelebt und die Sprache täglich verwendet haben. Übersetzer, die diese Erfahrung nicht haben, machen mit großer Wahrscheinlichkeit idiomatische Fehler. Sie können einen Text zwar meist inhaltlich korrekt in die Fremdsprache übertragen, benutzen aber Wendungen, die zwar sprachlich auch korrekt sind, die ein Muttersprachler so jedoch nicht verwenden würde. Handelt es sich also um einen Text, der in der Fremdsprache veröffentlicht werden soll, ist es empfehlenswert einen Übersetzer zu beauftragen, dessen Muttersprache diese Fremdsprache ist. Soll der Text nur für Ihren persönlichen Gebrauch übersetzt werden, weil Sie z.B. ein in Deutschland lebender Franzose sind, können Sie den Text auch von Ihrem deutschen Übersetzer ins Französische übertragen lassen. |